Am Palmsonntag-Wochenende war ich gemeinsam mit meiner Schwester zu einem Kurztrip in Köln. Bisher habe ich von Köln wegen beruflicher Termine nicht allzu viel gesehen und meine “Will-ich-sehen-Liste” wollte abgehakt werden – nur zur Info: Sie ist nicht annähernd kürzer geworden!
Zwischen all den tollen Läden auf der Ehrenstraße und im belgischen Viertel (ich werde noch in einem anderen Post darüber berichten) wollte ich auch noch wenigstens ein bisschen Kultur und so habe ich einen Abstecher in die Kolumbastraße gemacht. Dort steht das Kunstmuseum des Erzbistums Köln. Drin war ich nicht im Kolumba Museum, aber die Fassade ist allein schon so wunderschön, dass es sich lohnt darüber zu berichten und deshalb gibt es nun für Euch endlich wieder einen Architektur-Beitrag.
Das Museum ist das Kunstmuseum des Erzbistums Köln und eines der ältesten Museen in der Großstadt am Rhein. Der Neubau wurde am 15. September 2007 eröffnet und er steht an der Stelle der ehemaligen Kirche St. Kolumba. Bei dem Gebäude ging es dem Architekten hauptsächlich darum, historisches Erbe zu bewahren und in Einklang mit dem Neuen zu bringen. Dem Schweizer Architekt Peter Zumthor war wichtig, dass die Ganzheit des architektonischen Körpers gesehen werden sollte. Das Gebäude wurde dazu mit dem typischen Material des Wiederaufbaus errichtet: Backstein.
„Zur Sensibilisierung von Wahrnehmung: Wir wünschen uns ein lebendes Museum bezogen auf die Realität und die Würde des Vorhandenen, eine raumschaffende Architektur, zurückhaltende und langlebige Materialien, ein Minimum an Technik, Einfachheit und Funktionalität im Detail, eine sorgfältige und materialgerechte Ausführung, einen selbstverständlichen Ort für die Menschen und die Kunst“
– Präambel der Auslobung des Architekturwettbewerbs 1997
Die Hülle des Neubaus, der nach den Plänen des Schweizer Architekten Peter Zumthor errichtet wurde, besteht aus einem grauen Mauerstein mit unterschiedlichen Abmessungen. Die Steine sind zum einen Teil zu einer geschlossenen Mauer zusammengefügt und zum anderen Teil als Filtermauerwerk (Mauerwerk mit lichtdurchlässigen Durchbrüchen, im Innern entsteht so ein ein „gefilterter“ Tageslichteinfall) verbunden.
Die verwendeten Backsteine wurden eigens für dieses Projekt gebrannt und sie verbinden sich nahezu perfekt mit dem schon vorhandenen Mauerwerk. Das Museum wurde auf den Überbleibseln der alten Kolumba-Kirche errichtet. Die Steinmaße und Fugen sind dem vorhandenen Mauerwerk angepasst, so dass sich ein ebenmäßiges und homogenes Bild ergibt.
„Die Vernetzung der alten Sprachen und Strukturen, das ist Kolumba.“, sagt der Baumeister Peter Zumthor über sein Werk und das ist ihm wahrhaft gelungen.
Wart Ihr schon einmal im Kolumba-Museum? Was ist Euch aufgefallen oder was gefällt Euch am besten? Ich freue mich auch über weitere Museums-Tipps – nicht nur in Köln!