- Nachdem ich am 23. Januar meine Masterarbeit präsentiert habe und seit zwei Wochen weiß, dass ich bestanden habe, möchte ich Euch heute einen ersten kleinen Einblick gewähren. In den nächsten Wochen und Monaten werde ich dann noch weitere Posts darüber verfassen, jeweils zu einem anderen Thema. Heute zeige ich eine erste grobe Übersicht. Irgendwo musste ich anfangen. Stellt mir gern Fragen dazu, falls ich etwas vergessen habe zu erklären oder Ihr etwas nicht versteht. Ich freue mich über Feedback.
„Eine der größten gegenwärtigen Herausforderungen für Architekten ist es unter anderem, Wohnraum für eine nicht vorhersagbare und unbekannte Zukunft zu schaffen.“ Diese Behauptung stellen vier dänische Architekten in einer Studie über Wohnen der Zukunft auf und dieser Herausforderung wollte ich mich stellen!
Ich habe eine Methode entwickelt mit der man vorhandene Gebäu- destrukturen und Brachflächen für das Wohnen und Arbeiten in der Zukunft nutzen kann. Entstanden ist ein begehbares Möbelstück, eine Art Werkzeug – mit dem man Wohnraum bilden und strukturieren kann.
In „Das Wohnschlafbadezimmer“ schreibt Journalist Lars Klaaßen: „Wer sich seine (Wohn)Wünsche vor Augen führt, wird oft mit Widersprüchen konfrontiert. Soll es ein offenes Zuhause sein, das innen Weitläufigkeit bietet und fließend in den Außenbereich übergeht? Oder ein geschütztes Eigenheim, das jedem Bewohner Rückzugsmöglichkeiten bietet? Beides lässt sich selten in einem Haus verwirklichen.“
Die Leiterin der Hochbauabteilung einer Trierer Wohnungsbaugesellschaft berichtete mir in einem Gespräch, dass die Bewohner von bisher fertig gestellten Wohnungen zwar die Loft-Atmosphäre mögen, aber am Ende doch wieder zu geschlossenen Räumen mit „normalen“ Wänden tendieren. Oft fehle den Bewohnern die Möglichkeit eines Rückzugs in einen geschützten Raum, der Geborgenheit gibt.
Diese beiden Aussagen waren ausschlaggebend für meinen Entwurfsge- danken: Ich wollte ein flexibles Raumelement konstruieren, durch dessen Anordnung im offenen Raum verschiedene Szenarien gebildet werden können. Der Raum wird mit Modulen gebildet und kann vom Nutzer variabel gestaltet werden. Die Mischung zwischen Weite und Geborgenheit kommt so der perfekten Wohnsituation am nächsten.
Im Zuge der Masterthesis wollte ich eine Wohnung der Zukunft entwerfen. Die Form des Werkzeuges, mit dem der Wohnraum strukturiert werden soll, müsste flexibel sein und sich in den Raum einfügen können, keine spitzen Ecken und Kanten, die stören.
Als das Grund-Modul (Sitzmodul) geschaffen war, entwickelten sich daraus weitere Module im Bereich Wohnen. Diese können für unterschiedliche Funktionen angeboten und von den Bewohnern frei gewählt werden. Möchte man eine offene Küche oder lieber eine geschlossene, möchte man im freien Raum schlafen oder lieber ein Schlaf-Modul mit Koje?
Hier zeige ich nun noch ein paar Modellfotos, die ich im hochschuleigenen Fotostudio gemacht habe, allerdings mit meiner Kamera. Das erste Foto zeigt ein Sitzmodul im Maßstab 1:20 mit aufgeklappten Türen. Die beiden anderen Fotos zeigen eine Ausschnittswohnung mit eingestellten Modulen gebaut im Maßstab 1:50.