Im vergangenen Sommer waren wir über unseren Hochzeitstag in Antwerpen. Nachdem wir uns am ersten Tag die Stadt angeschaut haben, sind wir dann am zweiten Tag (bevor es weiter nach Zeeland ans Meer ging) noch zum ehemaligen Hafenviertel gefahren, um das Museum dort anzuschauen. Ich hatte vorher schon bei meiner ehemaligen Architektur-Kommilitonin Ivana auf deren Instagramaccount ein Foto des MAS gesehen und war sofort begeistert.
Der erste Blick
Das Museum wurde schon im Mai 2011 eröffnet, bislang hatte ich aber keine Berührungspunkte damit, erst als ich begonnen habe unseren Urlaub zu planen. Ein paar Details, wie etwa die im Grundriss wellenförmigen Glaselemente oder die kleinen Hände, die in regelmäßigen Abständen auf die Fassadenplatten angebracht sind gefallen mir nicht so gut, man hätte vielleicht ein wenig mehr abstrahieren können, aber die Form und die monumentale Größe des Gebäudes haben mich einfach wahnsinnig beeindruckt!
Die Geschichte
1998 entschloss sich die Stadt Antwerpen, ein neues Museumsgebäude im ehemaligen Hafenviertel von Antwerpen, dem „Eilandje“ bauen zu lassen. Das Kunsthaus sollte sich thematisch der Stadt Antwerpen, dem Hafen und der Schifffahrt widmen. 1999 wurde daraufhin ein internationaler Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Der Entwurf von Neutelings Riedijk Architects, Rotterdam ging aus dem Wettbewerb als Sieger hervor. Die Grundsteinlegung erfolgte 2006 und am 17. Mai 2011 wurde das MAS offiziell eröffnet.
Die Architektur
Das Stadtmuseum von Antwerpen ist ein 60 Meter hoher Turm aus einer Vielzahl an gestapelten Ausstellungsräumen. Jede der Ebenen ist um 90 Grad gedreht, all diese Ebenen bilden zusammen eine überdimensionale Spirale. In den verglasten Räumen zwischen den Rolltreppen, über die man in die nächste Ebene gelangt, hat man einen tollen Ausblick in/auf die Stadt. Im Obergeschoss befinden sich ein Restaurant, ein Konferenzraum und eine große Aussichtsplattform. Diese ist rundherum verglast und an allen vier Seiten ist in der Mitte etwa auf Augenhöhe eine Aussparung damit man das Panorama von Antwerpen möglichst gut fotografieren kann.
Die Ausstellungsräume des 62 Meter hohen Museumsturms sind über zehn Etagen in Containern oder „Boxen“ gestapelt. Dabei ist jede Ebene um 90 Grad gedreht, so dass sich eine spiralförmige Anordnung ergibt. Die dazwischen liegenden Galerien mit gewellten Glasflächen erlauben wechselnde Ausblicke auf Stadt und Hafen. Die Fassade des Museums aus rötlichem indischem Sandstein ist mit 3000 Händen aus poliertem Aluminium verziert, eine Anspielung auf die Herkunft des Stadtnamens von Antwerpen. Zwischenzeitlich traten Sprünge an den von der italienischen Firma Sun Glass produzierten gewellten Glasflächen auf. Mehrere Elemente mussten ausgetauscht werden und Spezialisten der Universität Gent bekamen den Auftrag, die Ursache des Problems zu untersuchen.
Die Zahlen
Das MAS ist 10 Etagen hoch. Die komplette Fläche der Ausstellungsräume beträgt 5700 qm . Die Gesamtfläche des Raumprogramms beträgt 20.000 qm. 650.000 Menschen besuchen das Museum jährlich. 140 ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich unter anderem um 470 000 wechselnde Sammlungsstücke. Das MAS kann man als Trichter für die komplette Umgebung ansehen. Die Anziehungskraft des Museums erreicht alle Ecken der Stadt und bringt dadurch Menschen von weit außerhalb nach Antwerpen. Bestaunen kann man dort zum Beispiel: Die Sammlungen des „Etnografisch Museum“, des „Nationaal Scheepvaartmuseum“, des „Volkskundemuseums“ sowie Teile der Sammlungen des „Museum Vleeshuis“. Wart Ihr oder waren Sie schon einmal dort? Beim nächsten Antwerpenbesuch muss dieses Museum auf jeden Fall auf die Liste der Sehenswürdigkeiten!
Fasziniert was Du immer so entdeckst. Vielen Dank fürs zeigen und ja Antwerpen steht auch noch auf meiner Liste.
LG
Silvia
Vielen Dank liebe Silvia! Antwerpen ist immer einen Besuch wert! 😉